Beitrag: Clara Vath (Illustratorin), November 2024
Disclaimer
Dieses FAQ befindet sich in Entstehung und ist aktuell eine Sammlung von Fragen und Antworten auf Social Media, die umgangssprachlich formuliert und im Kontext von konkreten Fragen/Kommentaren entstanden sind. Die Texte sollen in Zukunft noch verständlicher und allgemeingültiger umformuliert werden.
Viele Fragen und Argumente/Annahmen zu KI (Bildern) und Urheberrecht tauchen immer wieder auf. Deswegen sollen sie hier einmal als FAQ zusammengefasst werden. Dieser Beitrag ist fortlaufend in Arbeit.
Gerne darfst du:
- Auf diese Seite verlinken und verweisen
- Kontakt aufnehmen, wenn du Fragen/Argumente vermisst oder dir ein Fehler auffällt.
Es gibt Momente, in denen wir nicht die Zeit oder Muse haben, auf Argumente einzugehen – trotzdem möchten wir manches nicht einfach so stehen lassen – für solche Fälle kann dieses FAQ nützlich sein und bei der Aufklärung helfen.
Weiterführende Info: Warum sind KI-Bilder problematisch?
Oft gestellte Fragen und Argumente zu KI und Urheberrecht (FAQ)
Ja, beim KI-Training können Urheberrechte verletzt werden – zum Beispiel dann, wenn Urhebende nicht ihre explizite Einwilligung gegeben haben. Die Studie der Initiative Urheberrecht kam zu diesem Ergebnis.
Hier gibt es eine Übersicht über aktuelle Probleme speziell mit KI-Bildern.
Ein sehr wichtiger (aber nicht der einzige) Aspekt ist, dass beim KI-Training die Urheberrechte von Kreativschaffenden verletzt wurden und werden, bislang konsequenzlos.
„Es ist ein Diebstahl ohne Konsequenzen. Kreativschaffende werden gleichzeitig ausgebeutet und ihre Existenzgrundlage wird massiv geschädigt. Der Gewinn geht dabei an die Tech-Firmen. Verlierer sind Kreativschaffende wie wir Illustrator:innen, und letzten Endes auch die Konsumenten und die junge Generation, die ohne Perspektive auf einen kreativen Beruf aufwachsen muss. Genau dagegen wehren wir uns.“
Von KI-Bildern profitieren unter anderem KI-Firmen, aber auch verschiedene Dienstleister – es gibt zum Beispiel bei ChatGPT Pricing/Abomodelle. Leider bleibt es auch nicht bei privaten Memes – es werden bereits jetzt KI-Bilder kommerziell eingesetzt.
Menschen können von einem Bild oder Lied inspiriert werden, weil sie Menschen sind – aber „die KI“ (die übrigens in diesem Fall eigentlich keine KI ist) wird nicht „inspiriert“, wenn sie unsere Daten sammelt. Zunächst kann ein Mensch, im Gegensatz zu KI, nicht auf so große Datenmengen zurückgreifen und sie (ohne Zuhilfenahme von Maschinen) als Kopie replizierbar organisieren. Bei KI dagegen werden Bilder als Kopie reproduzierbar memoriert (der Noise zurück gerechnet). Die Daten sind bei KI also ganz anders vorhanden als bei einer vagen „Inspiration“ wie beim Menschen. GenAI arbeitet auf Basis von diesen gesammelten Daten – ohne diese Datensätze ist GenAI qualitativ nutzlos – die Qualität des generierten Materials ist direkt abhänging von der Qualität der Trainings-Datensätze – das betonen auch die KI-Hersteller selbst.
Inspiration funktioniert in der Kunst-Community durch „Geben und Nehmen“, und selbst dort muss das Urheberrecht beachtet werden.
Wichtig auch: Was für Menschen okay ist, ist nicht automatisch für Maschinen okay. „Du darfst einen Film im Kino ansehen und sogar versuchen, dir die Szenen einzuprägen; du darfst aber keine Kamera und Mikro mitbringen und den Film aufnehmen“. Das ist gesetzlich so verankert.
Kontext ist wichtig, und auch, dass bei AI die Daten gesammelt, memoriert, veröffentlicht und sie zusätzlich noch verwertet und kommerzialisiert werden ist wichtig.
Nein, KI-Bilder sind nicht urheberrechtlich geschützt.
Passend dazu ist u.a. die Studie der Initiative Urheberrecht.
Bei AI werden Bilder als Kopie reproduzierbar memoriert (der Noise zurück gerechnet). Nur, weil die KI nicht wortwörtlich monalisa.png gespeichert hat, heißt das nicht, dass sie nicht trotzdem die Daten hat. Es ist nur anders organisiert. Wenn sie diese Daten nicht hätte, könnte sie das Bild nicht nah genug reproduzieren – und das kann sie.
Du malst als Künstlerin nicht „aus Versehen“ eine Kopie eines bestehendes Kunstwerks, sondern weil du es genau studierst und bewusst abmalst. Und auch das kann dann je nach Umstand ein Urheberrechtsverstoß sein. Kontext ist wichtig, und auch, dass bei AI die Daten gesammelt, memoriert, veröffentlicht und sie zusätzlich noch verwertet und kommerzialisiert werden ist wichtig.
Bilder online zu posten, heißt nicht, dass sie gemeinfrei sind – sie sind immer noch durch das Urheberrecht geschützt.
Das KI-Training, von dem wir sprechen, wird nicht vom Text und Datamining abgedeckt.
Wir fordern faire und ethische Regelungen für den Umgang mit KI, angemessene Kompensation der Urhebenden und KI-Training nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Urhebenden („Opt-In“). Kreativität und Kunst dürfen außerdem als Grundeigenschaft des Menschen nicht verloren gehen.
Hier (etwas nach unten scrollen bis zu der blauen Box): LibGen